“Jeder Mensch hat diese Gabe”
Tanja Böge aus Wulfsmoor ist Tierkommunikatorin und sagt, sie könne sich durch Telepathie mit Tieren verbinden, um ihnen zu helfen.
Wulfsmoor, Tanja Böge (45) hat zwei Katzen, zwei Pferde, Hühner und Kaninchen, lebt mit ihrer Tochter und ihrem Freund seit 15 Jahren in Wulfsmoor – und geht einer außergewöhnlichen Arbeit nach: Sie bietet seit sieben Jahren Tierkommunikation an, sagt, sie könne mit Tieren sprechen. Gleichzeitig ist sie ausgebildete Tierheilpraktikerin, Tierheilerin und Reiki-Meisterin. Wie sie bei ihrer Arbeit vorgeht, erzählt sie unserer Redakteurin Anna Krohn im Interview.
Frau Böge, was bedeuten Ihnen Tiere?
Ich hatte schon immer eine intensive Beziehung zu Tieren und auch zur Natur, schon als ich klein war. Kinder gehen ja viel nach ihrer Intuition, und ich habe mich von Tieren immer sehr stark angezogen gefühlt, habe mit vier Jahren angefangen zu reiten.
Sie sagen, Ihr Haflinger “Joey” habe Sie auf Ihren Weg gebracht, war der Auslöser dafür, dass Sie Ihren Beruf als Industriekauffrau aufgaben. Was war passiert?
Joey ist heute 23, und als er neun war, bekam er chronischen Husten. Der Tierarzt konnte irgendwann nicht mehr helfen, wollte Kortison geben, da habe ich mir gesagt: “So geht das nicht weiter!” Eine Bekannte hatte auch ein Pferd, das auf keine Therapie mehr reagierte, deshalb habe ich mir einen Tierarzt gesucht, der Homöopathie anwendet – und angefangen, selbst Dinge gegen seinen Husten auszuprobieren, und es wurde besser. So bin ich peu à peu selbst zur Homöopathie und Tierheilpraktik gekommen, und durch eine Stallkollegin zur Tierkommunikation. Sie hatte mit einer Tierkommunikatorin Kontakt, und ich habe es mit Joey auch probiert – und war erstaunt, was diese Frau alles wusste, was sie gar nicht wissen konnte.
Wie läuft denn eine Tierkommunikation ab?
Alles beruht auf einer telepathischen Verbindung. In der Art, dass man an jemanden denken muss, und plötzlich ruft er an, das ist kein Zufall. Meine Tierkommunikation erfolgt über Fotos, die mir meine Kunden schicken oder mailen. Ich arbeite bevorzugt zu Hause, da habe ich Ruhe, bin nicht abgelenkt. Dann habe ich das Bild des Tieres hier liegen, der Kunde ruft an und stellt mir, stellvertretend für sein Tier, Fragen. Ich lege dann den Hörer beiseite und verbinde mich mit dem Tier, frage, wie es ihm geht, versuche zu fühlen, was es hat. Es antwortet mir, und ich antworte dem Kunden. Die meisten Tiere freuen sich, wenn sie gehört werden und sind sehr kooperativ.
Wer ruft Sie an, und um welche Tiere geht es?
Meist sind es Frauen, ich hatte bislang nur drei Männer am Telefon. Ich habe in ganz Deutschland und darüber hinaus Kunden. Und es kann jedes Tier sein. Meist rufen Kunden wegen ihren Pferden an, aber auch wegen Hunden, Katzen, Kaninchen, Vögeln … einmal war es eine Kuh.
Warum brauchen die Besitzer Hilfe?
Oft geht es um Krankheiten oder darum, dass sich das Tier plötzlich auffällig verhält. Ich helfe aber auch, vermisste Tiere aufzuspüren.
Sie gehen mit Ihren Tieren aber auch zum Tierarzt, wenn sie krank sind, oder?
Ja, aber nur noch selten, da ich ja Tierheilpraktikerin bin und meist selbst helfen kann. Ich habe aber ganz und gar nichts gegen Tierärzte und würde in Notfällen immer einen rufen. Ich rate auch meinen Kunden dazu, wenn ich von ihrem Tier etwas empfange, das sie klären lassen sollten.
Wie reagieren denn andere auf Ihre Tätigkeit?
Am Anfang hatte ich sehr damit zu kämpfen. Als ich das erste Mal eine Tierkommunikatorin anrief, habe ich das meinem Freund nicht erzählt, auch in der Firma nicht, weil ich nicht wollte, dass die denken, ich bin verrückt. Jetzt mache ich es ja hauptberuflich, gehe natürlich ganz offen damit um und erfahre keine negativen Reaktionen. Ich fühle mich auch ganz normal, halte mich für sehr bodenständig. Niemandem ist damit geholfen, wenn man abhebt.
Sie geben auch Seminare – kann denn jeder Tierkommunikation lernen?
Ja, aber man muss natürlich offen dafür sein, und der eine ist begabter als der andere. Aber wenn man es wirklich will, funktioniert es. Im Grunde hat jeder Mensch diese Gabe, man muss nur wissen, wie man sie wiederfindet.
Es ist also nichts Übernatürliches …
Genau. Die Aborigines und andere Naturvölker verständigen sich seit jeher über Telepathie. Uns ist das irgendwann abhanden gekommen.
Trotzdem ist das alles fast unglaublich …
Ich bin selbst immer wieder fasziniert, was dabei herauskommt, erhalte aber immer wieder den Beweis, dass es klappt. Hier im Dorf war es zum Beispiel eine Katze, die drohte zu sterben. Die Tierärzte wussten nicht weiter. Ich habe dann auf Wunsch ihrer Besitzer eine Verbindung zu ihr aufgebaut, erfahren, dass es etwas mit ihrer Leber, den Nieren ist. Nach einem von mir aufgesetzten Therapieplan haben wir sie dann tierheilpraktisch behandelt und schon nach einer Woche ging es ihr deutlich besser.
Foto: Anna Krohn
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